How-To: Zeitplanung

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Vorab Masterplan schmieden

Auch wenn es bis zum geplanten Aufführungsdatum noch einige Monate sind und die Aufführung noch in weiter Ferne scheint, sollte bereits zu Beginn ein Masterplan festgelegt werden, in dem Zwischenziele und Deadlines festgehalten werden. Eine solide Planung reduziert Stress (vor allem in den Wochen kurz vor der Aufführung) und böse Überraschungen. In der Planung sollten auch Abhängigkeiten (z.B. erfordert der Plakatdruck ein Plakatdesign, und die Verteilung der Plakate benötigt gedruckte Plakate) berücksichtigt und explizit vermerkt werden, und es sollte stets mit genug Puffer geplant werden, um böse Überraschungen (z.B. Krankheitsfälle, defekte Requisiten, ...) abzufangen.

Ablauf eines Stücks

Der folgende Ablauf dient als Beispiel, welche Aufgaben üblicherweise im Rahmen eines Stücks anfallen. Die Liste ist also weder vollständig noch auf alle Stücke zutreffend, dürfte aber eine gute Orientierung geben.

Phase 0: Projektfindung

  • Stück auswählen: Was wird aufgeführt? Selbstgeschrieben, Improvisation oder ein fertiger Text? Wichtig: Vor der Wahl eines Stücks müssen dessen Aufführungsrechte geprüft werden, denn nicht jedes Stück darf überhaupt oder lizenzgebührfrei aufgeführt werden.
  • Ältestenrat informieren: Der Ä-Rat sollte über die Idee unterrichtet werden und steht mit Rat und Tat zur Seite.
  • Masterplan erstellen: Schon jetzt sollte ein grober Zeitplan aufgestellt werden.
  • Ensemble finden: Schauspieltrainings sind gute Gelegenheiten, um andere Thunisianer für das Stück zu begeistern und diese als Teil des Ensembles anzuwerben. Nicht vergessen: Das Ensemble besteht nicht nur aus Schauspielern, sondern auch aus Helfern für Maske, Requisite, Bühnenbild, Technik, etc.
  • Finanzen planen: In Rücksprache mit dem Ä-Rat sollte ein Finanzrahmen für das Stück festgelegt werden. Außerdem sollten sich Regisseure mit der Buchführung vertraut machen.

Phase 1: Organisation

  • Aufführungsort wählen: Je nach Aufführungsort muss die Reservierung schon mit einigen Monaten Vorlauf stattfinden. Die meisten Stücke führen im Theatersaal auf, allerdings sind auch andere Orte möglich.
  • Text bearbeiten: Kaum ein Text ist in seiner Rohfassung bühnengeeignet. Viele Texte sind zu lang, nutzen veraltete Sprache oder sollten aus anderen Gründen überarbeitet werden. Diese Textarbeit sollte vor den Proben stattfinden, damit die Schauspieler nicht während der Proben den Text umlernen müssen.
  • Bühnenbild entwerfen: Ohne eine Vorstellung, wie die Szenen später auf der Bühne aussehen sollen, ist es schwer, diese zu proben und passende Requisiten zu beschaffen. Daher sollte das Bühnenbild schon früh geplant werden.
  • Probentermin wählen: Zusammen mit dem Ensemble sollte ein regelmäßiger Probentermin gewählt werden, optimalerweise auf der Bühne, auf der letztendlich aufgeführt werden soll. Für die ersten Treffen mag es reichen, einzelne Termine auszumachen, aber auf Dauer kostet dies sehr viel Zeit und Nerven.
  • Probenplan erstellen: Um die Probentermine sinnvoll zu nutzen, sollte schon am Anfang geplant werden, wann welche Szenen geprobt werden. Wie immer sollten auch hier genug Puffer eingeplant werden, da es fast immer zu Verzögerungen oder Ausfällen kommt. Bleiben wider Erwarten am Ende noch Probentermine, dann kann man diese für zusätzliche Durchlaufproben nutzen. Wie der Probenplan schlussendlich aussieht, hängt sehr vom Projekt ab. In klassischen Produktionen hat man oft Stellproben, bei denen der Ablauf einer Szene festgelegt wird, Putzproben, die dazu dienen diese Abläufe zu wiederholen, um Details festzulegen und sie sich einzuprägen, Endproben, in denen das ganze Stück durchgegangen wird und technische Proben, in denen die Beleuchtung eingerichtet und “technische” Abläufe getestet werden. Das “technische” steht hier in Anführungszeichen, weil es nicht nur um Licht- und Tontechnik geht. Technische Proben dienen auch dazu, die Umbauten durchzugehen, auszuprobieren, ob die Zeit zum Umziehen reicht, Requisiten zu testen und so weiter.

Phase 2: Proben

  • Proben: Trivial.
  • Kostüme: Im Laufe der Proben sollten zu den Schauspielern passende Kostüme und Requisiten organisiert werden. Bevor etwas gekauft wird, sollte herumgefragt werden, ob die Requisite geliehen werden kann oder gebraucht gekauft werden kann. Hierfür sind Flohmärkte und Ebay Kleinanzeigen nützlich. Wird etwas neu gekauft, muss die Originalrechnung aufbewahrt werden!
  • Requisiten und Bühnenbild: Das Bühnenbild muss physisch gebaut werden, darf aber üblicherweise noch nicht permanent auf der Aufführungsbühne stehen. Wichtig: Das finale Bühnenbild darf niemanden gefährden und keine Fluchtwege oder Brandschutzeinrichtungen blockieren! Außerdem müssen auch hier alle Originalrechnungen gesammelt werden.
  • Werbung vorbereiten: Hierzu gehören unter Anderem das Schreiben eines Ankündigungstexts und die Gestaltung von Plakaten und Flyern.

Phase 3: Die letzten Wochen vor der Aufführung

Sechs Wochen vor der Aufführung:

  • Aufführung ankündigen: Die Aufführungstermine und der Ankündigungstext sollten dem Ä-Rat mitgeteilt werden, damit die Aufführungen offiziell über Thunis-Kanäle angekündigt werden können.
  • Getränkeverkauf organisieren: Ein Getränkeverkauf bei den Aufführungen kann eine lukrative Einnahmequelle sein. Der Ä-Rat kann bei der Organisation helfen.

Drei Wochen vor der Aufführung:

  • Durchlaufproben und problematische Szenen üben: Einzelne Szenen werden noch nicht sitzen und sollten intensiv geübt werden. Außerdem sollte das Stück als Ganzes geprobt werden.
  • Werbung veröffentlichen: Auf dem Campus und in der Stadt sollten Plakate und Flyer verteilt werden. Zusätzlich können die Social-Media-Kanäle von Thunis für weitere Werbung genutzt werden. Wichtig: Der Plakatdruck kann je nach Druckerei eine oder mehrere Wochen dauern!
  • Vorverkauf: Optimalerweise gibt es täglich einen Kartenverkauf im Foyer der Mensa. Außerdem können täglich Flyer auf den Tischen im Speisesaal verteilt werden, diese müssen aber zum Ende der Mittagszeit wieder eingesammelt werden.
  • Helfer rekrutieren: Am Aufführungstag werden neben dem Ensemble noch weitere helfende Hände benötigt, die z.B. Karten und Getränke verkaufen, Karten am Einlass prüfen und entwerten, das Ensemble in den Pausen versorgen und Text soufflieren. Die Thunis-Gruppen auf WhatsApp und Signal sind der einfachste Weg, Helfer anzufragen.

Eine Woche vor der Aufführung:

  • Bühnenbild und Technik aufbauen: In Rücksprache mit dem Studierendenwerk und den anderen Nutzern des Theatersaals kann nun das Bühnenbild final aufgebaut und Scheinwerfer eingestellt werden. Dabei ist zu bedenken, dass das Einleuchten normalerweise mehrere Stunden dauert und Proben währenddessen durch Dunkelheit und spontane Änderungen am Licht erschwert wird. Damit sich Schauspieler und Requisiten bei der Aufführung an der richtigen Stelle befinden, sollte eine Liste geschrieben werden, an welcher Position wer/was zu Beginn des Stück sein sollte. Außerdem muss noch einmal geprüft werden, dass keine Fluchtwege oder Brandschutzeinrichtungen blockiert werden (dazu zählen auch herumliegende Kostüme, Requisiten, Taschen, etc.).
  • Abbau planen: Dieser Punkt wird oft vergessen, ist aber wichtig! Der Abbau muss schon vor den Aufführungen geplant werden, da sich sonst niemand dafür verantwortlich fühlt und diese Arbeit dann an einzelnen Projektverantwortlichen hängenbleibt. Zusätzlich muss der Abbauplan klar mit dem Studierendenwerk kommuniziert werden.

Der Aufführungstag

  • Vorbereitung: Abendkasse aufbauen und prüfen, dass alle Requisiten an der richtigen Stelle liegen.
  • Maske und Kostüme: Gerade Schminken und Frisuren können sich als sehr aufwendig erweisen. Genug Zeit einplanen!
  • Aufführung: Viel Spaß und toi-toi-toi!
  • Aufräumen: Die Spielstätte muss in einen sauberen Zustand zurückversetzt werden. Je nach Absprache mit dem Studierendenwerk darf das Bühnenbild temporär stehen bleiben.

Nach der Aufführung

  • Abbau: Zeitnah nach der letzten Aufführung (üblicherweise am nachfolgenden Werktag) muss das Bühnenbild vollständig abgebaut und im Falle des Theatersaals die Räume hinter der Bühne geleert werden.
  • Abrechnen: Zusammen mit dem Ä-Rat werden alle Einnahmen und Ausgaben des Projekts bilanziert. Dabei müssen alle Rechnungen gesammelt und an den Ä-Rat übergeben werden. Wichtig: Noch offene unbezahlte Rechnungen (z.B. für Aufführungs- oder Musikrechte) müssen schnellstmöglich bezahlt werden. Außerdem müssen alle vorgestreckte Beträge korrekt zurückerstattet werden, auch hierbei hilft der Ä-Rat gerne.
  • Abfeiern: Ein Stück erfolgreich auf die Bühne zu bringen ist eine große Leistung. Umso mehr hat sich das gesamte Ensemble (Helfer nicht vergessen!) nun eine Dernierenfeier verdient. Viel Spaß!